Geschichte
Einzigartige Spirituosen seit 1892
Als Waldemar Behn im Jahr 1892 seinen Getränkehandel gründete, tat er dies nicht nur aus geschäftlichen Überlegungen, sondern weil ihm die Leidenschaft für gute Getränke bereits in die Wiege gelegt worden war. Die Familie Behn war seit dem 18. Jahrhundert im heute zu Hamburg gehörenden Stadtteil Altona, der zur damaligen Zeit zu Dänemark gehörte, ansässig. Hier betrieb sie einen Weinhandel und später auch die Ottensener Dampfbierbrauerei. Waldemar verstand es, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten, seine profunden Branchenkenntnisse zu nutzen und seine unternehmerischen Visionen in die Tat umzusetzen. Er wurde zum Vorbild aller späteren Behn-Generationen, die noch heute das vor über 130 Jahren gegründete Unternehmen voller Elan und Enthusiasmus führen.
Der Beginn
Der Ausbruch der Cholera in Hamburg verhinderte, dass Waldemar nach Beendigung seiner Militärzeit in Kiel in seine Heimatstadt zurückkehren konnte. Er blieb daher zunächst bei Verwandten im schleswig-holsteinischen Gettorf. In unmittelbarer Nähe war kurz zuvor mit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal) begonnen worden. Schnell erkannte Waldemar die sich hier bietende Chance einer lukrativen Geschäftsidee, denn entlang der Baustelle gab es Tausende von durstigen Arbeitern, die es mit Getränken zu vorsorgen galt. So gründete er 1892 sein Unternehmen.
Der Kanal
Waldemar bezog Bier von der elterlichen Brauerei in Ottensen, das fortan in den von ihm errichteten „Weißbier-Hallen“ am Kanal ausgeschenkt wurde. Da absehbar war, dass der Kanal-Bau irgendwann abgeschlossen sein würde, dehnte er die Belieferung auch auf die in der Region ansässige Gastronomie aus. Außerdem ergänzte er sein Sortiment um alkoholfreie Erfrischungen und Spirituosen aus eigener Herstellung. Mit dem Erwerb der „Eckernförder Actienbrauerei“ im Jahr 1907 stieg Waldemar ins Brauereigewerbe ein und verlegte sein Geschäft nach Eckernförde. Bis 1971 diente die ehemalige Brauerei als Firmensitz. Der eigentliche Brauereibetrieb musste jedoch während des 1. Weltkrieges stillgelegt werden und wurde nie wieder aufgenommen.
Der Krieg
Waldemars unternehmerische Kreativität sicherte dem Unternehmen das Überleben während des 1. Weltkrieges und den darauffolgenden schwierigen Jahren. So konnte er seinem Sohn Richard einen breit aufgestellten und in der Region etablierten Getränkehandel übergeben. Ab 1923 führten Vater und Sohn die Firma zunächst gemeinsam und hatten noch weit größere Herausforderungen wie Depression, Rezession, Inflation, 3. Reich und 2. Weltkrieg zu meistern. Irgendwie überleben und durchkommen war in vielen Jahren das einzige Ziel. Der starke Zusammenhalt innerhalb der Familie und vor allem das tatkräftige Engagement der Behn-Frauen, die das Unternehmen führten, während die Männer ihren Kriegsdienst leisteten, ermöglichten es, auch diese schwierigen Zeiten zu überstehen.
Die Marken-Kreativität
In 3. Generation übernahm Richards Sohn Harro 1952 das Unternehmen. Harro erkannte das Potential, das in der gerade aufkeimenden Idee des Markenartikels steckte und wandte sie konsequent auf seine Spirituosen an. Er setze auf kreative Markenkonzepte, automatisierte Produktionsprozesse und eine überregionale Vermarktung. So wurde er zu einem Teil des deutschen Wirtschaftswunders der 50er Jahre. Markenerfolge wie „Kadeker Doppelkorn“, „Behn-Whisky-Kirsch“ und „Zitronenjette“ trugen zu regionalem, nationalem und schließlich auch erstem internationalen Erfolg bei. Mit „Küstennebel“ hinterließ Harro der folgenden Generation eine Marke, die 1985 zu einem spektakulären Erfolg und zur wirtschaftlichen Basis neuer Entwicklungen werden sollte.
1971 wurde das Unternehmen aufgrund des auf dem ehemaligen Brauereigelände herrschenden Platzmangels an einen neuen Standort im Süden von Eckernförde verlegt.
Die Doppelspitze zum Wachstum
In den frühen 1980er Jahren übertrug Harro die Leitung des Unternehmens gleichberechtigt auf seine Söhne Waldemar und Rüdiger. Erstmals in der Firmengeschichte leitete von nun an eine „Doppelspitze“ die Geschicke des Unternehmens. Sie ermöglichte eine optimale Fokussierung auf die beiden primären Geschäftsbereiche Handel und Produktion. Waldemar entwickelte den Getränkefachgroßhandel (Behn Getränke) zum führenden Lieferanten der Gastronomie zwischen Nord-Ostsee-Kanal und dänischer Grenze. Rüdiger zeichnete für Herstellung, Entwicklung und Vertrieb der eigenen Spirituosenmarken verantwortlich (Behn Spirituosen). Unter der Führung der Behn-Brüder wurde, die noch vom Vater entwickelte Marke Küstennebel, 1985 zu einem spektakulären, nationalen Erfolg. Dieser legte den Grundstein für weiteres Wachstum und war der Beginn einer neuen Ära in der Geschichte des Unternehmens.
1992 – Kleiner Feigling
Mit einem ebenso innovativen, wie mutigen Marken-Konzept wurden im Jahr des 100. Firmenjubiläums die Weichen für die Zukunft des Unternehmens völlig neu gestellt. 1992 erblickte Kleiner Feigling das Licht der Welt und startete seine bis heute ungebremste Erfolgsgeschichte. Mit dem Feigen-Wodka-Likör in der partytauglichen Kleinflasche, dem frechen Design sowie jeder Menge gruppendynamischer Spielideen und Trinkzeremonien revolutionierte Kleiner Feigling den bis dato noch sehr gediegenen Spirituosenmarkt. Heute ist Kleiner Feigling zum Aushängeschild der Firma Behn geworden und zählt zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Markenartikeln. Für Generationen von feiernden Menschen ist der Name Kleiner Feigling zum Synonym für Spaß, gute Laune und Qualität geworden. Kleiner Feigling präsentiert sich heute fruchtig-vielfältiger, frecher und abwechslungsreicher als je zuvor.
1995 – Investitionen
Die Gewinne des unternehmerischen Erfolgs in neue Chancen und Wachstum zu investieren gehört bei Behn von je her zur Unternehmenspraxis. Dies gilt für beide Geschäftsbereiche. Mit einem neuen, modernen Logistikstandort in Eckernförde-Marienthal wird der Getränkefachgroßhandel weiter ausgebaut und ein weiteres Auslieferungslager in Flensburg eröffnet. Durch eine Beteiligung auf der Insel Sylt kann Behn Getränke sein Liefergebiet 10 Jahre später weiter ausbauen. Als Marktführer nördlich des Nord-Ostsee-Kanal versorgt Behn Getränke mit seinen 24 LKW heute rund 1.000 Kunden mit Getränken aller Art, Gastronomiebedarf und Veranstaltungsinventar.
1999 – Dooley´s
Nach Kleiner Feigling ist Dooley´s Original Toffee Cream Liqueur eine weitere Marken-Innovation, deren Einführung die Entwicklung des Unternehmens entscheidend beeinflussen wird. Mit Dooley´s, dem ersten Cream Likör auf Vodka-Basis, beginnt ein neues Kapitel der Internationalisierung des Unternehmens. Der Weltmarkt steht offen für einen neuen Impuls in dieser bedeutenden Spirituosen-Kategorie und Dooley´s wird erfolgreich in über 60 Länder exportiert.
2000 – Österreich
Um Kleiner Feigling auch in Österreich mit seiner vergleichbaren Trinkkultur fest zu etablieren, übernimmt Behn das renommierte Salzburger Familienunternehmen Nannerl. Hohe Gastronomie-Kompetenz, ein umfangreiches Sortiment traditionsreicher Spirituosen-Spezialitäten wie z.B. die Marke Alpenschnaps und eine breite Palette hochwertiger Nahrungsmittel machen Nannerl zu einer idealen Ergänzung des Behn Spirituosen-Bereichs.
2003 – Platz für alle
Das dynamische Wachstum der letzten Jahre lässt die räumlichen Kapazitäten im Spirituosenbereich an ihre Grenzen stoßen. So wird das seit den 1970er Jahren genutzte Betriebsgelände an der Rendsburger Straße in Eckernförde immer wieder erheblich erweitert und massiv überbaut. Seit 2003 liegt der Eingang der neu erbauten Unternehmenszentrale nun am Kadekerweg. Als vorläufiger Abschluss der Erweiterungsmaßnahmen wird 2015 ein modernes Hochregallager eingeweiht.
2013 – DANZKA
Im 121. Jahr des Firmenbestehens erwirbt Behn die renommierte Weltmarke DANZKA. Der skandinavische Vodka mit seiner markanten Aluminiumflasche gehört zu den fünf führenden Premium-Vodkas im weltweiten Duty Free- und Travel Retail-Markt. Mit diesem Schritt festigt das Unternehmen sein internationales Engagement und positioniert sich in der Topliga dieses bedeutenden Marktes.
2014 – Kleiner Feigling feiert Vielfalt
22 Jahre nach seiner Markteinführung ist Kleiner Feigling zum Kultgetränk geworden. Immer noch ist der Feigenlikör mit Wodka überall dort, wo gefeiert wird, unverzichtbar. 2014 überrascht Behn die große Fan-Gemeinde mit neuen, zusätzlichen Sorten und etabliert erfolgreich eine Range fruchtig-bunter Geschmacksrichtungen im Markt der Party-Spirituosen. Die Marke wird verjüngt und neue Zielgruppen und Verwendungsanlässe erschlossen. Bis heute wird die „Kleiner Feigling Runde“ kontinuierlich an aktuelle Geschmackstrends angepasst und um neue Sorten, die zunächst als limitierte Special Editions eingeführt werden, ergänzt. Kleiner Feigling präsentiert sich heute bunter, frecher und abwechslungsreicher als je zuvor.
2017 – Jubiläum
Das Familienunternehmen Behn feiert sein 125-jähriges Bestehen. Mit einem großen Fest-Programm bedankt sich die Familie in diesem Jahr bei ihren treuen Mitarbeitenden, Kunden und Weggefährten, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Der anlässlich des Jubiläums entstanden Film „125 Jahre BEHN - Einzigartige Spirituosen“ ist eine bleibende Erinnerung an dieses ganz besondere Jahr.
2020-2022 – Pandemie
Die Corona-Pandemie trifft beide Geschäftsbereiche mit voller Härte. Lockdown, Gastronomie-Schließungen, Veranstaltungsabsagen und das Erliegen des internationalen Reiseverkehrs lassen fast sämtliche Vertriebskanäle zusammenbrechen. Mit unternehmerischer Entschlossenheit, großer Kreativität und nicht zuletzt der selbstlosen Mithilfe aller Mitarbeitenden gelingt es jedoch, ausnahmslos alle Arbeitsplätze zu erhalten. Die Pandemiezeit wird genutzt, um das Onlinegeschäft massiv auszubauen und zwei weitere E-Commerce Shops (Bolou Feine Tropfen und Wacholder-Express) in die Unternehmensgruppe aufzunehmen.
2023 – Trauer
Der viel zu frühe und unerwartete Tod Waldemar Behns erschüttert die Familie und das gesamte Unternehmen zutiefst. Mit Waldemar Behn hat auch die Stadt Eckernförde einen seiner bedeutendsten und charismatischsten Söhne verloren. Den anstehenden Unternehmensübergang auf die 5. Generation hatten Waldemar und Rüdiger jedoch bereits in den Jahren zuvor mit Bedacht und Weitsicht in die Wege geleitet. Im Herbst 2023 begann Waldemars Tochter Lisa ihr zweijähriges, intensives Traineeprogramm, das sie durch sämtliche Bereiche des Unternehmens führen wird. Rüdigers Sohn Asmus ist ihr mit dem Beginn des Jahres 2024 gefolgt.
2024 – Generationswechsel
Die zukünftige Doppelspitze der 5. Generation ist an Bord! Traditionen, Werte und Kultur des Familienunternehmens Behn sind Lisa und Asmus seit frühester Jugend vertraut. In den letzten Jahren haben sie zahlreiche und vielfältige fachliche Kenntnisse erworben und berufliche Erfahrungen gesammelt, die sie in Zukunft im eigenen Familienunternehmen einbringen werden. Im Rahmen ihres zweijährigen Trainee-Programms lernen sie die bestehenden Unternehmensabläufe in allen Abteilungen und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern intensiv kennen. Wichtige Themen für das neue Führungs-Duo werden außerdem die weitere Digitalisierung und das rundum nachhaltige Wirtschaften sein.
Kleiner Feigling Die Dose & die Zukunft
Lisa und Asmus steigen auch zeitgleich zum gerade vollzogenen Wiedereinstieg in den Markt der RTD-Getränke ein. In diesem Bereich war bereits ihr vorausschauender Großvater Harro in den 1960er Jahren aktiv. Mit Kleiner Feigling Die Dose wird 2024 nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ein Beispiel dafür, wie Behn durch die Kombination von bewährten Stärken und innovativer Weitsicht das erkannte Marktpotenzial nutzt. Heute und in Zukunft – egal welche Chancen und Entwicklungen auf uns zukommen: Wir sind voller Tatendrang und Vorfreude bereit.